„learning by doing“: Künstliche Intelligenz geht auch Zug um Zug

Durch Künstliche Intelligenz (KI) lassen sich die Potenziale der Industrie 4.0 noch viel besser ausschöpfen – und doch wird KI in weniger als fünf Prozent kleiner und mittlerer Unternehmen eingesetzt. Gerade in der Zusammenarbeit von Mittelständlern und Start-ups können KI-Projekte jedoch schneller und vor allem erfolgreicher umgesetzt werden. Entsprechende Kooperationen stellten der Digital Hub Logistics Dortmund, „Digital in NRW“, der Digital Hub Artificial Intelligence und das Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Stuttgart im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Mittelstand meets Start-up“ Ende Mai bei einem virtuellen Erfahrungsaustausch zum Thema „Künstliche Intelligenz“ vor. Bei dem Online-Meeting präsentierten darüber hinaus drei Start-ups KI-Lösungen, die speziell den Mittelstand weiterbringen können.

Eingangs hatte Martin Friedrich, KI-Trainer von „Digital in NRW“, mit den Teilnehmern Erfahrungen zur Umsetzung von KI-Projekten geteilt: „Man muss kein KI-Spezialist sein, um ein KI-Projekt im Unternehmen erfolgreich einzuführen. Die Fähigkeiten für die Umsetzung können schrittweise aufgebaut werden – durch learning by doing. Es lohnt sich, mit einer kleinen Anwendung anzufangen und sich Zug um Zug vorzuarbeiten.“ Dafür sei es wichtig, konkrete Anwendungsfälle im Unternehmen zu identifizieren und die Datenqualität sicherstellen. KI-Experten – etwa bei den Mittelstand-Kompetenzzentren des Bundes – können Unternehmen bei der Herangehensweise an die Projekte gezielt beraten.

Genau so ist auch Phoenix Contact, Hersteller für Komponenten und Lösungen in der Elektrotechnik und Automation aus Blomberg in Nordrhein-Westfalen, bei der Optimierung von Prognosen zur Stromerzeugung und zum Kältebedarf im Unternehmen vorgegangen. Gemeinsam mit dem Berliner Start-up Urban Energy, das KI-basiertes Energiemanagement anbietet, entwickelt der weltweit tätige Mittelständler eine Projektidee zur alternativen Nutzung von Kältespeichern weiter. Nach einem ersten Telefonat im März dieses Jahres startete die (virtuelle) Zusammenarbeit schon einen Monat später. Das „perfect match“ gelang nicht von ungefähr, sondern indem gleich die richtigen Personen ins Boot geholt wurden, man früh über Prozesse sprach – und bei Verzögerungen, etwa im Zusammenhang mit Verträgen – die Ruhe bewahrte.

Gemeinsam stärker: die beteiligten KI-Start-ups

Diese drei Start-ups stellten sich beim Erfahrungstausch vor – mit spannenden Lösungen für Mittelständler:

  • PreML, Lahr, optimiert Arbeitsabläufe in maschinellen Lernprojekten. Mehr unter www.preml.io.
  • Reasonance, Karlsruhe, unterstützt Unternehmen mit Datenanalyse- und Machine Learning-Lösungen dabei, sich zu datengetriebenen Organisationen zu entwickeln. Mehr unter www.reasonance.de.
  • Prenode GmbH, Karlsruhe, ermöglicht die Entwicklung von KI über verteilte und heterogene Systeme hinweg – ohne die Zentralisierung von Daten.Mehr unter www.prenode.de.

Foto: Fraunhofer IML/Zukunftskongress Logistik