Mehrwert-Junkies

„Wir möchten die Welle mitreiten, statt überrollt zu werden“

„Ist das wirklich hilfreich und will man dafür bezahlen?“ BG.evolution: Mehrwert-Junkies verstehen den Wandel als Chance und starten im Digital.Hub Logistics als digitales Sprintteam für die Beumer Group durch.

Start-in BG.evolution entwickelt im Digital.Hub zukunftsfähige Produkte der Beumer Group

Die Digitalisierung ist in vollem Gang. Sie revolutioniert die Kommunikation, die Lebens- und Arbeitswelt. Die Beumer Group hat diesen Wandel als Chance begriffen und seit 2016 eine Strategie zur digitalen Transformation des Unternehmens entwickelt. „Wir möchten diese Welle mitreiten, statt nur am Ufer zu stehen und zu sehen, was sie mit sich bringt – und dabei schlimmstenfalls überrollt zu werden“, erklärt Christopher Kirsch bildlich. Er ist Team Leader der BG.evolution. Das Start-in ist eine wichtige Säule der Digitalisierungsstrategie und seit September 2017 im Dortmunder Digital.Hub Logistics zu Hause.

Digitales Sprintteam

„Wir verstehen uns als das digitale Sprintteam der Beumer Group“, erzählt der 32-Jährige. In den Räumlichkeiten des Digital.Hub entwickelt das junge, vierköpfige Team aus Informatikern und Physikern ergänzende Produkte rund um das Portfolio der Beumer Group, die technisch führende Intralogistik-Systeme produziert. Es sollen Minimal Viable Products (MVP) entwickelt und mit Pilotkunden validiert werden, um das bestehende Angebot „zu veredeln“, wie Kirsch es nennt. „Wir sprechen mit unseren internen Experten sowie unseren Kunden und haken nach. Welche Bedürfnisse gibt es? Welche Ideen? Welche Probleme? Und genau da setzen wir an.“

Augmented Reality optimiert Kundenservice

So hat das Team von BG.evolution den Kundenservice der Beumer Group mit Hilfe von Augmented Reality (AR) optimiert. „Mussten Kunden der Hotline ein komplexes Problem schildern und ein Fehlerbild erläutern, kam es immer wieder auch zu Wissens- und Sprachbarrieren“, blickt Christopher Kirsch zurück. Da wurde die Hilfestellung schnell selbst zum Problem. Schließlich hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hotline die vom Kunden geschilderte Situation nicht vor Augen. Das Start-in prüfte verschiedene Technologien, testete unterschiedliche AR-Brillen und setzte ein Modell drei Monate lang in der Zusammenarbeit mit einem Kunden ein. Ausgestattet mit einer AR-Brille konnte dieser nun sein Blickfeld an die Hotline übertragen und das Problem für alle sichtbar machen.

Mehrwert-Junkies

„Wenn wir für neue Maßnahmen oder Produkte die interne Validierung abgeschlossen sowie eine Auswahl getroffen haben und an den Kunden herangetreten sind, stellen wir zwei Fragen“, so Kirsch. „Ist das wirklich hilfreich und will man dafür bezahlen?“ Bei der Optimierung der Servicesituation durch den Einsatz von AR-Brillen waren beide Antworten eindeutig positiv; der Anfang war gemacht. Jetzt sollen jedes Jahr möglichst viele weitere Minimal Viable Products aus der BG.evolution hervorgehen. Dabei hat das Team vor allem eines immer im Blick: den Kundennutzen. „Wir sind zwar alle auch Techies“, sagt Christopher Kirsch mit einem Schmunzeln, „aber in erster Linie sind wir Mehrwert-Junkies.“

Einfach ausprobieren

Mehrwerte zieht das Start-in selbst aus der Arbeit im und mit dem Digital.Hub Logistics. Die Kommunikation mit anderen Start-ins, Start-ups und Experten unterschiedlichster Disziplinen sowie gemeinsame Workshops machen für BG.evolution das Besondere des Dortmunder Coworking Spaces aus. „Davon profitieren wir sehr“, sagt der Teamleader des Start-ins der ersten Stunde. Anderen jungen Digitalteams empfiehlt er vor allem, auf offene und ehrliche Kommunikation zu bauen und erlebbare Resultate zu bieten, um Akzeptanz zu schaffen. Christopher Kirsch: „Darüber hinaus heißt es einfach: ausprobieren. Es gibt keine richtige Blaupause. Davon muss man sich verabschieden.“