Die wachsende Wirtschaft in Subsahara-Afrika steigert die Nachfrage nach erstklassigen Transport- und Logistikdienstleistungen, die für den Erfolg von Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind. Dies gilt insbesondere für afrikanische Unternehmer und Innovatoren, die Produkte versenden und ihre regionale Präsenz ausbauen wollen. Die aktuelle Lage bietet viele Herausforderungen, aber auch zusätzliche Chancen, vor allem für Innovatoren. Logistikinnovationen können für viele zu höheren Erträgen, einem größeren Marktanteil und der Erschließung neuer Märkte führen und gleichzeitig die Produktionskosten senken.
Die Branchen Landwirtschaft, Technologie und Einzelhandel bieten besonders große Chancen für Unternehmer. Fehlende Infrastruktur, klimatische Probleme und gesellschaftliche Zersplitterung zählen dabei zu lokalen Herausforderungen. Da die weltweiten Logistiksysteme häufig von extremen Wetterbedingungen und sozialen Konflikten betroffen sind, könnte die Analyse neuer Logistiklösungen in Afrika wertvolle Einblicke in die Zukunft der europäischen Logistik liefern. Zunehmende Konnektivität und neue Technologien treiben die Einführung digitaler Lösungen in der afrikanischen Logistik voran. Blockchain, intelligente Transportsysteme und die Integration des Internet of Things (IoT) bieten nie dagewesene Möglichkeiten zur Optimierung der Lieferkette.
DIGILOGIC, ein von der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms EU Horizon2020 finanziertes Projekt, zielt darauf ab, den afrikanischen Logistiksektor digital zu transformieren. Letztes Jahr wurden Innovatoren, Startups und KMU aus Afrika zur Einreichung von Vorschlägen aufgefordert, die sich auf vier verschiedene Phasen der Logistik konzentrieren: Lagerwesen, Transport, Point-of-Sale und End-User Experience. Nach einem Auswahlverfahren wurden 12 Innovatoren ausgewählt, darunter Talente aus Sambia, Kenia, Ghana und Nigeria. Die ausgewählten Teams befassen sich mit verschiedenen Herausforderungen der digitalen Logistik. Dies reicht von der lokalen Produktion effizienterer Fahrzeuge bis hin zur Versorgung mit Informationen und Energie in Wertschöpfungsnetzen, die städtische Gebiete und abgelegene Regionen umfassen. Die ausgewählten Innovatoren wurden von DIGILOGIC-Partnern betreut und unterstützt, um ihre Lösungen zu entwickeln und auszubauen. Adriano Mauro, Geschäftsführer von Prototipi, betont die Bedeutung der digitalen Technologien für die Logistik in Afrika: „Afrikanischen Innovatoren mit praktikablen Lösungen fehlt es oft an Netzwerken und Gemeinschaften, um ihre Lösungen effizient zu entwickeln, und genau hier kann DIGILOGIC unterstützen.“
Die Erfinder dieser innovativen Logistiklösungen nahmen an einem 3-tägigen Bootcamp in Europa teil und erhielten 12 Monate lang Unterstützung von DIGILOGIC-Partnern in Europa und Afrika. Im Juni 2023 nahmen die Teams am DIGILOGIC Demo Day teil, der zeitgleich mit dem AU-EU Innovation Festival 2023 stattfand. Dort konnten sie ihre erarbeiteten Lösungen präsentieren. Zudem hatten sie Zugang zu den Einrichtungen des Digital Innovation Hub in Afrika und Europa und hatten die Möglichkeit, sich mit Investoren und potenziellen Kunden zu treffen. Am 12. Dezember plant DIGILOGICs Partner Prototipi eine Online-Veranstaltung, wo Teilnehmer die Möglichkeit haben, ihre Arbeit verschiedenen Investoren und potenziellen Abnehmern vorzustellen.
DIGILOGIC COMMUNITY
Alle Unternehmer, Innovatoren, Start-ups und Technikaffine, die sich für Logistik interessieren, können der DIGILOGIC COMMUNITY beitreten. Hierbei handelt es sich um eine interaktive Plattform, die den Austausch von Wissen, Community Building, Networking und Zusammenarbeit fördert. Wissen und Fähigkeiten können in den Bereichen Entrepreneurship, Digital Skills und Schlüsseltechnologien für den Bereich Smart Logistics erweitert werden.
In der Bibliothek werden verschiedenste Materialien, wie Podcasts und Artikel bereitgestellt.
DIGILOGIC-TREND-RADAR
Vor kurzem hat das DIGILOGIC-Konsortium den ersten TREND RADAR mit Schwerpunkt auf Subsahara-Afrika fertiggestellt und veröffentlicht. Global gesehen, sind die Trends der Logistikbranche, vor allem aus westlicher Perspektive, bereits bekannt. Dies gilt jedoch nicht für den afrikanische Kontinent. Laut des Trendradars, in der die wichtigsten Trends für Smart Logistics in Subsahara-Afrika identifiziert und zeitlich eingeordnet werden, hat die Einführung digitaler Technologien für die Logistik keine oberste Priorität; stattdessen werden neue und alte digitale und physische Technologien kombiniert, um im Rahmen der Logistik in Afrika die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Dies spiegelt sich auch in der Vorgehensweise afrikanischer Startups wider, bestehende Herausforderungen zu bewältigen.