Digital Logistics Award: Jury wählt acht Start-ups für Pitchsession aus

Teilnehmer des Zukunftskongress Logistik küren Mitte September die Gewinner

Von Lösungen für den Güterverkehr in Europa bis hin zu Konzepten für die Last Mile Logistik, von Ideen für das Supply Chain Management in der Foodbranche bis hin zum Flottenmanagement in der Intralogistik: Acht innovative Start-ups aus ganz Deutschland sowie Südafrika haben es in das Finale des Digital Logistics Awards geschafft. Ihre Plattformen und Produkte können die Gründer nun in wenigen Tagen den mehr als 500 Teilnehmern des Zukunftskongresses Logistik – 37. Dortmunder Gespräche, der am 17. und 18 September 2019 stattfindet, präsentieren. Das Fachpublikum wird nach der Pitchsession am ersten Kongresstag direkt über die drei Gewinner entscheiden.

Das Spektrum der Start-ups ist breit gefächert. Bei einem Großteil der Gründungen und Gründer stehen Klimaschutz und Künstliche Intelligenz (KI) hoch im Kurs. So kommt heute kaum eine Plattform oder ein Produkt noch ohne KI-Technologien wie Machine Learning, Mustererkennung oder Robotik aus. Mit ihren Lösungen tragen die Start-ups dabei der Forderung der Logistikwirtschaft nach mehr Transparenz und Effizienz Rechnung. Ein wichtiger Antrieb ist heute aber oft auch der Klimaschutz: Gleich zwei Finalisten haben elektromobile Fahrzeuge für den Warentransport in der Stadt entwickelt, ein weiterer hat sich CO2-Einsparungen durch prädiktive Kraftstoffanalysen bei LKWs auf die Fahne geschrieben. Mit einer App für die Qualitätskontrolle von Obst und Gemüse entlang der Supply Chain will ein Start-up aus Kapstadt zudem ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung setzen. Darüber hinaus spiegelt sich die steigende Bedeutung der Daten- und Plattformökonomie in den ausgewählten Start-ups – ebenso wie in den Bewerbungen für den Award insgesamt – wider.

Der Digital Logistics Award ist eine Initiative des Digital Hub Logistics Dortmund. 2017 wurde er zum ersten Mal vergeben. Bislang haben sich insgesamt fast 100 Unternehmen um die Auszeichnung beworben. Zudem wurden mehr als 100.000 Euro an Preisgeldern ausgelobt. Die Jury, die die acht Finalisten kürte, war in diesem Jahr besetzt mit Marcus Gropp, Head of Digital Supply Chain bei der Kloeckner Metals Operations GmbH, Dr. Stephan Peters, Vorstand der Rhenus SE, und Christina Thurner, Mitglied der Geschäftsleitung der LOXXESS AG sowie Claas H. Nieraad, Managing Director des Next Logistics Accelerators, und Karolin Hewelt, Managing Director von der Digital Hub Agency RCKT.

Die Finalisten im Überblick:

Mit einer einfachenApp will das in Gründung befindliche Start-up asurveyor.com aus Kapstadt die Qualitätskontrolle von Obst und Gemüse über die gesamte Supply Chain hinweg vereinfachen und verbessern.Die blockchain-sichere Lösung liefert auch aus abgelegenen Gebieten automatisierte Statusberichte.
ForkOn aus Haltern am See macht das Management von Gabelstaplerflotten einfacher und transparenter. Die herstellerunabhängige Software-Lösung des 2017 gegründeten Start-ups führt alle Daten rund um die Staplerflotte von Unternehmen zusammen, analysiert und interpretiert sie. Im Ergebnis sollen sich die Kosten von Staplerflotten im Schnitt um 25 Prozent senken lassen.
Mit dem Loadster hat Citkar das erste Fahrrad, das ein Nutzfahrzeug ersetzen kann, auf den Markt gebracht. Das E-Cargo-Bike des 2017 gegründeten Berliner Start-ups ist radwegtauglich und kann ohne Führerschein gefahren werden. Der Clou: Das Gehäuse schützt den Fahrer komplett vor jeder Witterung.
Das 2018 gegründet Start-up Frachtklub mit Sitz in Cuxhaven und München hat einen Online-Logistik-Shop entwickelt, über den Logistikunternehmen ihre Dienstleistungen in ganz Europa unkompliziert abwickeln können. Im Ergebnis lassen sich so Umsätze und Neukundenzahlen steigern. Die White Label Plattform lässt sich einfach in Websites und Prozesse integrieren.
2016 gegründet, treibt NÜWIEL die Vision an, urbane Räume von Lärm, Stau und Luftverschmutzung zu befreien: Der von dem Hamburger Start-up entwickelte elektrisch betriebene Fahrradanhänger für die Last Mile Logistik verfügt über eine patentierte Technologie, so dass er der Bewegung eines Fahrrads automatisch folgen kann.
Identifikation mittels virtueller ID: Die Software Psoido, entwickelt am Fraunhofer-Institut für digitale Medientechnologien IDMT in Ilmenau, ermöglicht die Umsetzung datengetriebener Geschäftsmodelle, in denen die Urheber von Daten die Souveränität über diese behalten und sie dennoch unkompliziert teilen können. Das gleichnamige Unternehmen befindet sich in Gründung.
Mit prädiktiven Kraftstoffanalysen unterstützt das Berliner Start-up Tracks, 2018 gegründet, LKW-Flottenbetreiber bei der Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs, der Senkung der CO2-Emissionen und der Optimierung der Gewinnmargen. Der Kraftstoffverbrauch lässt sich dabei durch die Kombination von Fahrzeug- und Fahrtumgebungsdaten mit modernen Machine Learning Methoden vorhersagen.
Zum Thema »Live Tracking von Neuwagen« (Finished Vehicle Logistics) geht das Start-in IoT Data Ecosystem for Finished Vehicle Logistics – eine Kooperation der Volkswagen Group Logistics mit BLG Automobile Logistics und Telekom IoT/T-Systems International – ins Finale. Das Start-in will die Logistik für verkaufsfertige Autos vom Hersteller bis zum Händler transparenter gestalten.