Reif für die Silicon Economy: Das sind die Gewinner des Digital Logistics Award 2020

 

  • Logistik-Entscheider wählen Start-ups gapcharge, Boxwise und Everstox auf die ersten drei Plätze
  • Digitaler Gänsehautmoment bei Bekanntgabe des Gewinnerteams

 

Die Preisträger des Digital Logistics Awards 2020, eine der bedeutendsten Auszeichnungen in der Logistik-Start-up-Szene, stehen fest: Die Start-ups gapcharge, Boxwise und Everstox haben es auf die ersten drei Plätze des Wettbewerbs um die innovativsten digitalen Lösungen für die Logistik geschafft. Die Gewinner konnten im Rahmen einer digitalen Award Ceremony heute, Mittwoch, Nachmittag, Preisgelder im Gesamtwert von 24.000 Euro entgegennehmen. Gleichzeitig sicherten sie sich den Zugang zum Netzwerk des Digital Hub Logistics, Europas bestem Digital Innovation Hub (DIH), der den Wettbewerb ausrichtet.

Die Award Cerenomy wurde von Prof. Dr. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer IML, moderiert. Alle Finalisten und Laudatoren waren live online zugeschaltet. Mehr als 100 Teilnehmer verfolgten die digitale Bekanntgabe der Gewinner an ihren Monitoren. Die Gewinner und Platzierungen wurden, begleitet von Trommelwirbel und Fanfaren, von den Sponsoren des Awards präsentiert: der DAKOSY Data Communication Systems AG, der Loxxess AG und der Sick AG.

 Dem Team vom Start-up gapcharge aus Duisburg verschlug es bei der Verkündung des ersten Platzes und dem damit verbundenen Gewinn von 15.000 Euro zunächst kurz die Sprache. Der anschließende Jubel der Gründer übertrug sich von Monitor zu Monitor und sorgte für einen echten Gänsehautmoment. Gapcharge hat ein pfiffiges drahtloses Ladesystem für elektromobile Logistik- und Leichtfahrzeuge wie etwa Logistikscooter entwickelt, das in Verbindung mit einer digitalen Zustandsüberwachung Logistikabläufe effizienter macht. Die Idee hatte die Teilnehmer des Zukunftskongress Logistik, die nach den gestrigen Pitches der acht Finalisten über die Gewinner abstimmen konnten, am meisten überzeugt. Das Preisgeld Preis gebe ihnen nun die Möglichkeit, neue Investitionen zu tätigen, so die Gründer von gapcharge.

Den zweiten Platz sicherte sich Boxwise mit Sitz in Rotterdam – das erste Social Start-up beim Digital Logistics Award überhaupt. Mit ihrer Online-Plattform Boxtribute wollen die jungen Unternehmer dafür sorgen, dass humanitäre Hilfslieferungen schneller in Notstandsgebieten ankommen und besser verteilt werden. Die Gründer hatten vor wenigen Jahren selbst als Freiwillige 2016 in einem Flüchtlingscamp in Griechenland gearbeitet und waren erschreckt darüber, wie chaotisch die Verteilung von Kleidung, Hygieneprodukten und Lebensmitteln ablief. Der zweite Platz beim Digital Logistics Award und ein Scheck über 6.000 Euro helfen ihnen nun dabei, ihr Start-up weiterzuentwickeln und neue Akteure einzubinden.

Platz 3, verbunden mit einem Preisgeld von 3.000 Euro, ging an das Münchner Start-up Everstox, die mit ihrer API-gesteuerten Plattform für Warehousing & Logistics Amazon den Kampf ansagen wollen.  Die Lösung bietet flexible Lagerlogistik und Fulfillment Services für E-Commerce, Groß- und Einzelhandelsunternehmen, mit denen das Wachstum von Offline -und Onlineshops in Deutschland, England (UK) und ganz Europa gefördert werden soll.

Alle Gewinner erhalten über das Preisgeld hinaus Zugang zum Netzwerk des Digital Hub Logistics. Das Team von Everstox verband seinen Dank für den dritten Platz dabei mit dem Wunsch, weiterhin Wissen austauschen und „vielleicht auch Freundschaften zu schließen“ zu können.

Finalisten präsentierten Lösungen für die Silicon Economy

Die jungen Unternehmen sowie fünf weitere Finalisten hatten sich und ihre Geschäftsideen aus den Bereichen IoT, Cloud, Plattform oder Smart Devices am ersten Tag des Zukunftskongress Logistik – 38. Dortmunder Gespräche, gestern, Dienstag, in kurzen, spannenden Pitches vorgestellt. Die neue Datenökonomie in der Logistik war das Schwerpunktthema des Zukunftskongresses. Die Teilnehmer der Veranstaltung, Entscheider aus Wirtschaft und Wissenschaft, votierten anschließend für die überzeugendsten Auftritte und damit für die Unternehmen und Entwicklungen, in denen sie die größte Innovationskraft für die digitale Logistik sahen. Beim Blick auf das Feld der Finalisten wurde deutlich: Sämtliche Entwicklungen besitzen die Voraussetzungen dafür, Teil der sogenannten „Silicon Economy“ zu werden. „Unsere drei Gewinnerteams haben in jedem Fall das Potenzial, die Welt der Logistik entscheidend zu verändern“, gratulierte auch Maria Beck, Managerin des Digital Hub Logistics, den Gründern. Gleichzeitig freuten sie und ihr Team sich trotz einiger technischer Probleme bei der eigentlichen Pitch-Session über die gelungene Premiere der ersten Digital-Ausgabe des Awards.

Coronabedingt hatte der Digital Hub Logistik seinen Wettbewerb komplett digital durchgeführt – von den Pitches auf dem Zukunftskongress Logistik – 38. Dortmunder Gespräche, der ebenfalls durchgängig online stattfand, über das Voting bis zur Preisverleihung. Der Qualität der Bewerbungen hatte das keinen Abbruch getan – im Gegenteil: Die Online-Version des Awards ermöglichte Start-ups aus der ganzen Welt die Teilnahme. Tatsächlich war das Teilnehmerfeld mit 32 Bewerbern aus benachbarten europäischen Ländern, aus der Slowakei, Slowenien und Estland sowie aus Israel und Kanada so international wie nie zuvor. Neben 27 Start-ups waren auch fünf Start-ins – Digitalteams aus Unternehmen – unter den Kandidaten. Im Digital Hub Logistics werden solche Digitalteams beim Aufbau ihres digitalen Business´ begleitet und beraten, unter anderem durch Innovationscoaches aus der Wissenschaft und ein maßgeschneidertes Service-Angebot.