Ideenfindung leicht gemacht
„Das hätten wir auch gekonnt“: 3 Tipps für mehr Innovation
Ob digitaler Etikettenhalter im Supermarkt oder Packstation für Privatleute, ob Selfiestick oder „Abflussfee“: Das hätten Sie auch gekonnt? Tatsächlich? Für Unternehmen gehört die Entwicklung von Innovationen zu den anspruchsvollsten Aufgaben überhaupt. „Dabei liegen die Ideen durchaus auch auf der Straße“, sagt Hub Manager Christian Prasse. In hands-on-Workshops vermittelt er Start-ins Strategien für mehr und bessere Innovationen.
Dieses Phänomen kennt jeder sowohl aus dem Privat- als auch aus dem Berufsleben: Man entdeckt ein neues Produkt am Markt, womöglich noch das eines Mitbewerbers, und die erste spontane Reaktion lautet: „Das hätte ich bzw. das hätten wir aber auch gekonnt …“ Das Produkt ist einfach gestrickt, die Lösung simpel umgesetzt – alles beileibe keine Raketentechnologie. Und doch nötigt die Idee Respekt ab. Deshalb treibt viele die Frage um: Kann man die Generierung solcher Ideen eigentlich strategisch planen? Christian Prasse: „Die Antwort darauf lautet: Ja, man kann – und man muss!“ Die klassischen Systeme der Innovationsentwicklung haben allerdings ausgedient.
Das sind die Top-Tipps für mehr Erfolg in der Produktentwicklung:
Tipp 1: Werden Sie schneller! In den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten sind viele innovative Produkte auf den Markt gekommen, die – anders als Selfiestick oder „Abflussfee“ – über eine lange Zeit entwickelt wurden. Ein Beispiel dafür ist der Airbag: In den 1950er Jahren zum Patent angemeldet, wurde das lebensrettende Luftkissen erst 1981 in das erste deutsche Auto eingebaut – zunächst allerdings nur in die Luxus-Klasse. Erst noch viel später erreichte der Airbag die breite Masse. Angesichts von Modellzyklen, die in der Automobilindustrie sechs bis sieben Jahre umfassten, verwundert das im Nachhinein freilich nicht. Mitunter müssen Innovationen tatsächlich auch erst reifen, ein Schritt muss nach dem anderen gemacht werden. Doch die große Chance für mittelständische Unternehmen liegt in einem Bereich, in dem sie neue Ideen mit agilen Methoden umsetzen können, durch kurze Entwicklungszyklen und schnelle Sprints. In diese neuen Arbeitsweisen hineinzukommen und sie sich anzueignen, wird für mittelständische Unternehmen heute zum entscheidenden Erfolgsfaktor.
Tipp 2: Lösen Sie ein Problem! Typisches Kennzeichen des Innovationsmanagements in mittelständischen Unternehmen ist nach wie vor die ingenieursmäßige Weiterentwicklung bekannter und am Markt etablierter Produkte. Eine solche langfristige und am Produkt orientierte Entwicklungsarbeit muss jedoch unbedingt ergänzt werden durch zielgerichtete Marktanalysen und Kundenbefragungen sowie durch eigene Beobachtungen außerhalb des gesetzten Rahmens. Christian Prasse: „Unternehmen sind heute dazu aufgefordert, Probleme zu identifizieren und lösen. Neue Produkte müssen den Kunden dabei eine deutliche Verbesserung bieten. Je einfacher und intuitiver die Lösung, umso größere Chancen hat sie am Markt. Auch der aktuelle Bedarf, etwa bedingt durch gesellschaftlichen Druck oder neue gesetzliche Rahmenbedingungen, kann Unternehmen bei der Produktentwicklung befeuern.
Tipp 3: Schaffen Sie Räume! Internationale Konzerne setzen heute immense Ressourcen für die Innovationsentwicklung ein: Die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen in speziellen Enterprise Lab ist heute keine Seltenheit mehr. Mittelständische Unternehmen besitzen die finanziellen Möglichkeiten dazu oft nicht. Doch auch sie können Räume für Innovation schaffen. Alleine im Ökosystem des Digital Hub Logistics gibt es zahlreiche unterschiedliche Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln – von der Beratung durch „Digital in NRW – Kompetenz im Mittelstand“ über Transferprojekte mit dem Innovationslabor Hybride Dienstleistungen in der Logistik bis hin zur Innovationsbegleitung für Start-ins durch den Hub selbst.
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